Wandern auf Klassenfahrten

Eine Gruppe von Mädchen wandert an einem Feld entlang

Jeder Wandertag ist ein Erlebnistag. Neben dem Sport sind beim Wandern vor allem das Ausdauertraining,  die gemeinsame Erfahrung und das unmittelbare Kennenlernen der Region die wichtigsten Aspekte.

Das bald am Ziel Ankommen ist zwar herbeigesehnt, aber nicht die Hauptsache. Fürs Wandern gilt die alte fernöstliche Weisheit: Der Weg ist das Ziel. Manchmal bleibt das Interesse am gemeinsamen Wandern darum über Pubertät und Schulzeit hinaus erhalten.

Allgemeine Erfahrungsgrundsätze und Tipps

  • Schülergemäß planen heißt: Die Wanderstrecke ist in Kilometern ungefähr so lang wie das Lebensalter in Jahren. Als Faustregeln gelten: Bei ebenem Gelände benötigt man für vier Kilometer eine Stunde Wanderzeit; 300 Höhenmeter Anstieg bedeuten eine Stunde Wanderzeit zusätzlich.
  • Die Ortskenntnis der Lehrer*innen ist wichtig. Daher sollte der Lehrkraft die Wanderstrecke bekannt sein. Am besten wurde die Strecke vorher ganz oder größtenteils abgegangen, dabei wurden Teilstrecken abgeschätzt, Rastplätze, Aussichts- und Verweilpunkte festgelegt und mögliche Gefahrenstellen ausgemacht.
  • Auch Rasten will gelernt sein. Es gibt kürzere Stehpausen, denn auch der Schlussläufer hat ein Recht auf Verschnaufpausen, und längeres Rasten fürs Essen und Spielen.  Rummelplätze und Kioske sind als Rastplätze zu vermeiden, da sie die Gruppe zerstreuen und die Wanderung bremsen. Wesentlich geeigneter sind fließende oder stehende Gewässer, Gipfel oder andere Aussichtspunkte.
  • Fast überflüssig zu erwähnen, dass der Rastplatz sauber zu hinterlassen ist.
  • Aus kurzen Anfangswanderungen können Lehrer*innen Schlüsse ziehen – Wie verhalten sich die Schüle*innen untereinander? Wie reagieren die Schüler*innen auf Lehrer*innen-Anweisungen? Wie zweckmäßig ist die Ausrüstung? -, beobachten und unter Umständen ändern.
  • Ausgangspunkt und Endpunkt jeder Wanderung müssen den Schüler*innen bekannt sein.

Besondere Aspekte beim Wandern mit Grundschülern

  • Lehrer*innen sollten das Wandergebiet kennen, um ein passgenaues Programm für die Schüler*innen zu erstellen.
  • Die Strecke sollte abwechslungs- und erlebnisreich sein.
  • Maximal vier Stunden dauert die reine Wanderzeit. Die maximale Kilometerleistung entspricht dem einfachen Lebensalter eines Kindes.
  • Die Intervalle zwischen Bewegung und Ruhe sind so gewählt, dass nach spätestens einer Stunde Wanderzeit zehn bis 15 Minuten Pause eingeräumt werden. Sie dienen zum Ausruhen, Essen, Trinken und dem “Hinter den Busch-gehen”.
  • Der Rastplatz muss gefahrenfrei sein und soll unbeschwerte Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten bieten.
  • Jede Wanderung hat ein Motto, zum Beispiel: “Ins Bergwerk” oder “Wie die Menschen im Schwarzwald lebten”.

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