In Schillighörn ist Anderssein völlig normal
Heute kann ich Euch in meiner Serie “Nachhaltig reisen mit dem DJH” eine Jugendherberge vorstellen, die sowohl in der Gestaltung ihrer Räume als auch bei den Inhalten ihrer Klassenfahrten und Ferienfreizeiten voll aufs Anderssein und damit auf Toleranz sowie interkulturelles Verständnis setzt: die Jugendherberge Schillighörn.
Einige Jugendherbergen wurden in den vergangenen Jahren zu einem interkulturellen und integrativen Lernort weiterentwickelt – die bundesweit erste war die Team|Jugendherberge Schillighörn. Hier zieht sich das Motto „Anders? Na klar!“ durch alle Aspekte des Herbergsalltags: Zimmer tragen internationale Ländernamen, Klassenfahrtsprogramme heißen „Viele Kulturen, ein Team!“ und im Speisesaal riecht es häufig nach exotischen Gewürzen. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen wird auf verschiedene Weisen das Verständnis für und die Akzeptanz von Menschen gefördert, die anders sind als sie selbst. Anders kann dabei vieles bedeuten: eine andere Religion, eine andere Herkunft, ein anders Aussehen oder eine andere körperliche Voraussetzung.
Vor allem der 2014 eröffnete Anbau setzt auf unterhaltsame Wissensvermittlung. In den Räumen, die vorwiegend für Klassenfahrten gedacht sind, klären bunte Wandbilder über die Eigenheiten des Landes auf, nach dem das Zimmer benannt ist. Wo liegt das fremde oder vielleicht schon einmal bereiste Land genau, welche Rituale pflegen die Einheimischen, was sind die entscheidenden Unterschiede zu Deutschland und welche Sprache wird gesprochen?
Dass sprachliche Barrieren ein Miteinander nicht blockieren müssen, erleben Schülerinnen und Schüler beim Floßbau: Gelingt es ihnen, aus einzelnen Stücken Holz ein tragfähiges Wassergefährt zu bauen, ohne sich unterhalten zu dürfen? Ich nehme die Antwort vorweg: Ja, das klappt. Und auch andere in die Klassenfahrt “Viele Kulturen, ein Team” eingebaute Hindernisse werden schneller überwunden, als die Gruppen zunächst denken.
Toleranz und Teamdenken, das schult ein Aufenthalt in Schillig. Eine wichtige Voraussetzung für soziale Nachhaltigkeit und Integration, die wir aktuell bei der Diskussion um Zuwanderungen mehr denn je brauchen können.
Ihr habt die bisherigen Teile der Serie “Nachhaltig reisen mit dem DJH” verpasst? Kein Ding: In der Übersicht könnt Ihr noch einmal stöbern, welche Spuren von Nachhaltigkeit ich in den Jugendherbergen bereits entdeckt habe.