Einmal nach Ostfriesland und frische Nordseeluft schnuppern! Die perfekte Übernachtungsmöglichkeit bietet die Jugendherberge Esens-Bensersiel. Diese besucht auch eine 5. Klasse aus Sande, die angereist ist, um die Wunder der Region bei einer geführten Watt-Wanderung zu entdecken. Großstadtkennerin, Wahlberlinerin und Autorin Stephanie durfte sie bei ihrer Klassenreise an die Nordsee begleiten.

Spielplatz handelt.
Bitte Watt? Obwohl die Schülerinnen und Schüler aus Norddeutschland kommen, hat kaum jemand von ihnen bislang eine Wattwanderung miterlebt. Zeit, das bei einer Klassenreise an die Nordsee nachzuholen! Am frühen Vormittag trifft die Klasse in der Jugendherberge Esens-Bensersiel ein, und kurz nach dem Mittag geht’s auch schon Richtung Hafen zur Wattwanderung. Ein cooler Piraten-Spielplatz und Fernrohre auf dem Weg machen schon mächtig Lust auf Meer.

Bei strahlendem Sonnenschein und klarer Luft schleicht sich das Lächeln ganz von alleine in unsere Gesichter – wir sind startklar! Ausgestattet mit Allwetterjacke und Gummistiefeln empfängt uns Wattführerin Wanda. Sie hat außerdem eine Schaufel dabei. Wofür wir die wohl brauchen? Das werden wir später noch herausfinden.
Immer in Bewegung bleiben
Erst mal wird unser Wissen aufgefrischt. Ebbe und Flut hat schon jeder mal gehört, aber Watt – was genau ist das eigentlich? Wanda klärt auf: Als Watt bezeichnet man Küstenflächen, die durch Ebbe und Flut jeden Tag zweimal unter Wasser und zweimal an der Luft liegen. Bei Flut wird das Watt zum Meeresgrund. Gemeinsam laufen wir über den Bereich, der noch einige Stunden zuvor von Meer bedeckt war. Ein krasses Gefühl!

Bevor wir uns jedoch weiter ins Watt wagen, lässt Wanda uns anhalten. Jetzt heißt es genau zuhören, denn so ein paar Überlebenstricks draußen im Watt sind bestimmt nicht verkehrt. Ganz wichtig, so Wanda, sei es, immer in Bewegung zu bleiben. Wer still steht, sinkt ein, und als Wattfigur will keiner von uns enden. Schnell stürmen wir los, um uns ein paar waschechte Nordsee-Muscheln zu ergattern. Aber halt! Wanda ermahnt uns: „Wir nehmen keine lebenden Tiere mit!“
Wanda, die Wattflüsterin
Auf der Suche nach den besten Muscheln im Watt hält Wanda immer wieder an und hebt Löcher aus. Dabei befördert sie verschiedenste Muscheln, Gesteine und sogar einen Wattwurm zutage! Die Fünftklässler staunen nicht schlecht. Anfassen ist erlaubt, reihum darf jeder den glitschigen Wurm in den Händen halten. Besonders große Augen ruft ein großes weißes Ding hervor, das Wanda aus ihrem Rucksack zaubert. „Was ist das?“ fragt eine Schülerin und bekommt prompt die Antwort: „Eine Auster! Die kann man normalerweise auch essen.“

Wenn alle ganz gebannt um die Wattführerin herumstehen, kann es schon mal vorkommen, dass ein Schüler tiefer im Watt versinkt. Oje! Mit vereinten Kräften und herzlichem Lachen befreien wir den Eingesunkenen. Auch nach zwei Stunden können die Schülerinnen und Schüler von Wind, Sonne und den Weiten des Watts nicht genug bekommen. Doch jeder Ausflug hat einmal ein Ende, daher verabschieden wir uns schweren Herzens von unserer sympathischen Wattführerin und machen uns auf den Rückweg.
Zurück in der Jugendherberge heißt es: warm duschen und mit leckerem Essen stärken. Die Schülerinnen und Schüler strahlen bis über beide Ohren. „Wow, was für ein unvergessliches Erlebnis!“ – die Fünftklässler sind von ihrer Klassenreise an die Nordsee begeistert und ich kann mich ihnen nur anschließen. An diesen Tag werden wir alle sicherlich gerne zurückdenken.
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